Verfasst von: kille3 | 23. Oktober 2011

Wieder in Deutschland

Hallo nochma alle zusammen! Ich wollte mich zum Abschluss noch einmal melden. Ich bin jetzt schon fast zwei Monate wieder in Deutschland und lese jetzt schon die Blogs der neuen Freiwilligen. Das ist wirklich ein komisches Gefühl! Irgendwie ist dieses Jahr für mich ein Einschnitt, der nicht zum anderen Lebensweg dazugehört. Es war ein tolle Zeit in der ich so viel erlebt habe und ich möchte sie nicht missen! Vielen Dank, dass ihr meinen Blog so fleißig gelesen habt (max. 122 Leser an einem Tag) und mich unterstützt habt. Ich freue mich schon wieder darauf nach Odessa zurückzukehren und die Stadt, mit ihren Menschen, wieder zu treffen!

Verfasst von: kille3 | 30. Juli 2011

Es geht zu Ende

Langsam geht man Jahr in Odessa zu Ende und ich freue mich schon wieder auf Deutschland, obwohl das Leben hier auch seine Vorteile hat 🙂 In den letzten zwei Wochen, war ein guter Freund von mir da und wir haben uns natürlich Odessa angeschaut. Gemeinsam waren wir auch nochmal in Kiev und mit Lea und Ann-Catrin in Koblevo – einem typisch russischen Badeort. Wir waren vermutlich die einzigen westlichen Ausländer da. Es war aber sehr lustig zu sehen, wie sich Russen, Ukrainer, Weisrussen und Moldavier, ihren Badeurlaub vorstellen und welche Anforderrungen sie an die Umgebung stellen 🙂 Das ist eine ganz andere Welt wie in Italien, Spanien, Kroatien oder wo auch immer. Natürlich auch viel billiger.
Gemeinsam haben Frank und ich noch an einem Film über meine Arbeitsstelle gearbeitet. Dieser ist nun fertig und kann auf YouTube angesehen werden.
Vielen Dank an Frank, der in seinem Urlaub auch noch mitarbeiten musste 😉
Weitere Dreharbeiten gab es in Odessa vom ZDF. Zwei Wochen lang verweilte das ZDF hier und schaute auch bei uns im Tageszentrum vorbei. Die Sendung wird am 25. August um 22.15Uhr im ZDF ausgestrahlt. Es ist die letzte Sendung aus der Sendereihe „Die Schönen des Ostens“. Bisher gibt es leider nur von den anderen zwei Städten (St. Petersburg und Tallinn) eine Vorschau, aber am Donnerstag sollte es auf zdf.de in der Vorschau erscheinen.
Also viel Spaß beim anschauen und vielleicht bin ich ja sogar drauf 😉

Verfasst von: kille3 | 30. Juli 2011

Karpaten

Es ist schon mehr als einen Monat her, dass ich in den Karpaten war, aber ich finde erst jetzt wieder Zeit zum schreiben. Viel gibt es von der Wandertour auch nicht zu berichten, weil wir logischerweise viel gewandert sind, aber schaut selbst;-)
Lea und Ich haben übers Internet zusammen eine sechs Tages Tour durch die Karpaten gebucht. Das Zelt haben wir uns ausgeliehen, den Rest hatten wir schon. Getroffen hat sich die kleine Wandergruppe in Ivano-Frankovsk, eine größere Stadt im Vorland der Karpaten. Von da aus sind wir dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis in die Karpaten gefahren. Insgesamt sind wir um die 55km gelaufen und haben einige Höhenmeter hinter uns gebracht. Mit anfangs 20kg Gepäck nicht ganz einfach. Wir wurden immer auf offenem Feuer bekocht und man konnte sich nicht beschweren. Wir hatten sozusagen eine All-Inclusive Reise durch die Karpaten, nur dass wir unser Essen selber tragen durften – siehe Bild eins. Wir hatten meistens gutes Wetter und es hat sehr viel Spaß gemacht, raus aus dem Stadtleben und rein in die Natur zu kommen.
Den Aufstieg zu dem höchsten Berg auf unserer Route sind nur die Männer gegangen – ohne Gepäck. Nach dem Frühstück ging es vom Basislager (ca. 1500m) zum Berg Сивуля (Sivulja) auf 1836m. Wir hatten einen tollen Ausblick über das Land und konnten bis zum Howerla schauen – höchster Berg der Ukraine mit 2061 m.

Verfasst von: kille3 | 22. Juni 2011

Moldawien

Ich hänge schon wieder ziemlich hinterher mit den schreiben meines Blogs. Ich war in der Zwischenzeit schon in Moldawien und in den Karpaten und für die nächsten zwei Wochen geht es nach Uschgorod, diesmal aber kein Urlaub, sondern Arbeit 🙂

Aber alles ganz langsam. Wir haben uns zu 4. entschlossen mal übers Wochenende nach Moldawien zu fahren. Da Chisinau nur 200km von Odessa entfernt liegt, ist das machbar. Mit dem Bus sollte es 6h dauern, bis wir in Chisinau ankämen. Auf der Fahrt haben wir einen Mann kennengelernt, der uns gleich zu sich eingeladen hat, für die Nacht. Das Angebot konnten wir nicht ausschlagen und so sind wir schon nach 4h aus dem Bus ausgestiegen, gleich nach der ukrainischen Grenze. Es hat sich herausgestellt, dass er ein etwas wohlhabenderer Moldawier war. Er besaß Land und hat uns auch gleich noch mit seinem Auto (!) zu der größten Sehenswürdigkeit in der Umgebung gefahren – dem Weingut „Purcari“. Es ist ein sehr exklusives Weingut, wo die Weine so gut sind, dass die Queen mit dieser Kellerei einen lebenslänglichen Liefervertrag hat. Wir haben uns dort auch gleich mit Wein eingedeckt. Anschließend hat unser Gastgeber noch sein Land gezeigt, 30 ha Land und 20 ha See, den er auch bewirtschaftet. So hatten wir eine super Rundfahrt in sehr abgelegene Orte Moldawiens. Wir konnten in Akazienplantagen hineinschnuppern (wunderschöner Duft), haben Zufahrtsstraßen gesehen, die bei uns nicht als Feldwege durchgehen würden, und haben uns die herrliche Natur angeschaut. Zuhause bei ihm hat uns schon seine Frau mit gedecktem Tisch erwartet. Wir wurden rundum versorgt und haben den ganzen Abend über bestimmt jeder einen Liter selbstgemachten Wein getrunken, den man bei dem fettigem Essen gar nicht gemerkt hat. Jedes Jahr wird bei ihnen pro Person eine Tonne Wein hergestellt, der leider nur bis Sommer hält. Daraus erklärt sich auch, warum Moldawien der weltweite Spitzenreiter im Alkoholkonsum ist, weit vor Deutschland und Russland. Um 23:00 Uhr wurde noch Schaschlik auf den Grill geworfen und so wurden wir wie Schafe gemästet 🙂 Alles war sehr lecker und vom Schwein über Huhn, Zwiebeln, Kraut bis zum Kompott aus eigener Produktion.
Unser Gastgeber hat uns auch gleich eine Wohnung in Chisinau besorgt und uns mit Kontakten versorgt, die uns die ganze Reise begleitet haben. Letzten Endes hat er uns in ein Taxi gesetzt uns wir sind die restlichen 80 km mit dem Taxi nach Chisinau gefahren – für 25€. Dort haben wir unser Apartment für die kommenden zwei Nächte bezogen, was wir uns leisten konnten, weil der Preis durch 4 ging 🙂
Sofort haben wir sie Stadt erkundet um festzustellen, dass Chisinau sehr wenig zu bieten hat. Es ist alles im Betonstil nach dem Krieg erbaut und es gibt wenig schöne Orte in der Stadt. Am nächsten Morgen haben wir von unserem Fenster aus eine Demonstration der Kommunisten gesehen, die aus irgendeinem Grund eine Woche vor der Wahl heftig aufmarschiert sind. Das ist zwar komisch, weil sie gerade regieren, aber vielleicht gehört das einfach zum Programm.
An diesem Tag sind wir aufs Land gefahren um uns eine Kirche anzusehen, die mit einem Höhlensystem verbunden ist. Die Landschaft war sehr schön, doch insgesamt hätten wir mehr erwartet, für die ausdrückliche Empfehlung aus diversen Reiseführern. Leider saßen wir für diesen Tag an dem abgelegenem Ort fest und konnten erst wieder abends in Chisinau sein. Nun brach schon der letzte Tag unserer Reise an und wohl auch der teuerste. Wir wollten den Staatsschatz Moldawiens anschauen. Die größte Weinkellerei der Welt – Cricova. Hier lagern tausende verschiedene Weine und es werden sehr viele hergestellt, darunter Champagner, der so nicht heißen darf, weil dieser Name ja geschützt ist. Darum heißt er Schaumwein. Es war sehr beeindruckend durch die unterirdischen Gänge zu fahren, die ein eigenes Verkehrssystem haben. In jedem Gang kam uns ein anderer Geruch in die Nasen, als wir durch den Berg jagten. Am Ende stand noch eine Weinverkostung an.In einem sehr Prunkvollen Raum, der wie ein Aquarium gestaltet war. Es gab auch noch andere viel größere Räume mit langen Tafeln und sehr luxuriös gestaltet. Normalerweise gehen hier Staatsgäste aus und ein und meistens kommen sie schwanken wieder heraus – so haben es uns die Einheimischen geschildert. Nach den 3 Rotweinen, 2 Weißweinen und 2 Sekten sind wir dann fröhlich 18:00 Uhr in unseren Bus gestiegen und zurück nach Odessa gefahren. Ein erlebnisreiches Wochenende mit harten Kontrasten – zwischen Großstadt und Land und vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken. Wegen Chisinau würde ich nicht nochmal wieder kommen, doch das Land ist Atemberaubend schön.

Verfasst von: kille3 | 3. Juni 2011

Bachtschyssaraj – Бахчисарай

Bachtschyssaraj passt so gar nicht in das Kulturgut der Russen und doch ist es eine ukrainische Stadt zwischen Sevastopol und Simferopol. Ist ist die alte Stadt der Krimkhane und aus dem tatarischem überetzt heißt Bachtschyssaraj so viel wie „Palast der Gärten“. Dieser Name ist nicht zu viel versprochen, denn die Stadt ist wunderschön in ein Tal hineingebaut, welches am Rand von mindestens 70m hohen Felsen eingekesselt wird. Die Stadt wurde Anfang des 16. Jahrhundert von den Krimkhanen, entfernte Verwandte von Dschinges Khan, erbaut. Die Stadt entstand zusammen mit dem Palast, der Khan wohnte im Palast und die Gefolgschaft in der Stadt herum. Der Palast vereint viele Baustile und ist von der Zerstörung durch Stalin verschont geblieben. Es ist das einzigste Bauwerk der Krimtataren, das Stalin überlebt hat. Des Zufall lag darin, dass Puschkin, wie auch viele andere Künstler, den Khanspalast besuchte und hier Inspiration fand. Er schrieb das Gedicht „Die Fontäne von Bachtschissaraj“. Da Puschkin, der Nationaldichter, den Palast damit auf eine andere Ebene hob, konnte Stalin in nicht zerstören. Bis heute ist er sehr schön und man kann noch ein wenig von dem ehemaligem Glanz der Krimtataren spüren.
In nähster Umgebung der Stadt befinden sich noch zwei weitere Historische Bauwerke. Einmal ein Höhlenkloster aus dem 8. Jhr und die Felsenstadt Tschufut-Kale aus dem 10 Jhr. Beide Bauwerke kann man besichtigen. Das Kloster ist genau in den Fels gebaut, sowie auch einige Häuser in Bachtschyssaraj den Fels als Wand oder Decke nutzen. Das Kloster liegt herrlich in der Schlucht und wurde von Mönchen aus Byzanz gegründet. Heute ist es ein Pilgerort für orthodoxe Christen, die gesegnetes Felsquellwasser vor Ort erhalten können.
Die Felsenstadt Tschufut-Kale ist eine alte Festung der Alanen, einem Nomadenvolk aus dem Kaukasus. Sie wurden erst im 13. Jhr von den Tataren vertieben, die von dort aus später Bachtschyssaraj gründeten. Die Festung wurde auch immer als Rückzugsort für die Khane genutzt. Von dem Plateau aus hat man einen super Rundblick in das nächste Tal hinein.
Von Bachtschyssaraj aus haben wir auch noch kurz einen Ausflug zu dem „Grand Canyon“ der Krim gemacht. Es war ein kleines Flüsschen, was man eine Stunde flußaufwärtz folgte. Die Natur war sehr schön, doch der Name Grand Canyon hatte mehr Erwartungen geweckt.

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